Eingabehilfen öffnen

Die wichtigsten Rohstoffprognosen auf einen Blick, aktueller Stand 30. Mai 2025!

Energie:

 

Die aktuelle Situation im Zusammenhang mit der OPEC+ und den Ölpreisen: Nach der letzten Sitzung wurde nur bestätigt, was bereits beschlossen wurde, nämlich die Produktionsquoten bis Dezember 2026 und das Überwachungskomitee. Das bedeutet, es gab keine neuen Änderungen.

 

Der Fokus liegt jetzt auf einer virtuellen Sitzung der wichtigsten Produzenten am Samstag. Es gibt Hinweise darauf, dass die Produktion möglicherweise noch weiter erhöht wird, was die Ölpreise unter Druck setzen könnte.

 

Besonders interessant ist die Aussage des kasachischen Energieministers, der angibt, dass sein Land die Produktion nicht drosseln wird und sogar weitere Steigerungen ab September möglich sind.

 

Das könnte bedeuten, dass die Ölmenge auf dem Markt noch weiter zunimmt, was die Preise weiter sinken lassen könnte, falls die Produktion tatsächlich erhöht wird.

 

Der wöchentliche US-Lagerbericht hat die jüngste Talfahrt bei den Ölpreisen gestoppt, weil die US-Rohölvorräte überraschend deutlich gefallen sind. Dadurch ist der Abstand zum Fünfjahresdurchschnitt wieder auf 6 % gestiegen, was ein positives Signal für den Markt ist.

 

Besonders bemerkenswert ist der starke Anstieg der US-Benzinnachfrage auf fast 9,5 Millionen Barrel pro Tag, was etwa 800.000 Barrel mehr als in der Vorwoche bedeutet. Dieser Anstieg ist schon vor Beginn der Sommerfahrsaison, die am Memorial Day gestartet ist, zu beobachten.

 

Allerdings ist zu beachten, dass die Erfassungsmethode die Menge des Benzins misst, das von den Raffinerien an die Tankstellen ausgeliefert wird. Die Tankstellenbetreiber scheinen sehr optimistisch zu sein, was auch durch den US-Automobilverband AAA bestätigt wird, der für das Memorial-Day-Wochenende einen neuen Reiserekord prognostiziert hat.

 

Die aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit den CO₂-Zertifikaten und den EU-Klimazielen: Laut den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen lag die Anzahl der im Umlauf befindlichen Zertifikate (TNAC) Ende 2024 bei 1,148 Milliarden. Das sind etwa 3 % mehr als im Vorjahr, was vor allem auf das zusätzliche Angebot an Zertifikaten zur Finanzierung des RePowerEU-Plans zurückzuführen ist.

 

Aufgrund dieser erhöhten Menge müssen nun 276 Millionen Zertifikate mehr in die Marktstabilitätsreserve überführt werden als im Vorjahr, wo es noch 266 Millionen waren. Das bedeutet, dass das Angebot an Emissionsrechten in den kommenden 12 Monaten ab September reduziert wird.

 

Trotzdem wird laut BNEF erwartet, dass das Angebot durch vorgezogene Auktionen die Nachfrage im laufenden Jahr erneut übersteigen könnte. Das wirkt sich auf die CO₂-Preise aus, die sich zwar erholen und mit rund 70 EUR pro Tonne etwa 10 EUR höher notieren als Anfang April, aber die Preissteigerung wird dadurch gebremst.

 

Langfristig sind vor allem die Ziele für die CO₂-Reduktion entscheidend. Die EU-Kommission plant, am 2. Juli einen Vorschlag für ein Interimsziel für 2040 vorzulegen. Dieses soll mehr Flexibilität bei der angestrebten Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 90 % gegenüber 1990 bieten, was für die zukünftige Preisentwicklung und Klimapolitik von großer Bedeutung ist.

 

Edelmetallmärkte:

 

Der Goldpreis fiel am Donnerstag kurzzeitig unter die Marke von 3.250 USD je Feinunze, nachdem bekannt wurde, dass ein US-Gericht die meisten von US-Präsident Trump eingeführten Zölle für rechtswidrig erklärte. Es verwies darauf, dass nur der US-Kongress den Handel mit anderen Ländern regulieren könne.

 

Allerdings erholte sich das Edelmetall schnell, da Unklarheit bestand, ob die Zölle sofort außer Kraft gesetzt würden. Bereits am Abend entschied ein Berufungsgericht dann tatsächlich, dass das Gerichtsurteil vorerst pausiert werde und die Zölle somit weiter wirksam seien.

 

Darüberhinaus betraf das Gerichtsurteil in erster Linie die reziproken Zölle, nicht aber die sektoralen Zölle etwa auf Aluminium und Stahl. Die US-Regierung könnte sich daher verstärkt auf diese anstatt länderspezifische Zölle konzentrieren.

 

Der Handelskonflikt ist somit noch lange nicht ausgestanden, wodurch auch die Konjunkturaussichten eingetrübt bleiben und Zinssenkungserwartungen unterstützt bleiben dürften.

 

Neben der wohl weiterhin hohen Nachfrage nach sicheren Häfen kann Gold auch hiervon profitieren.

 

Industriemetalle:

 

Die Sorge vor einer Knappheit an Kupfererzen bleibt ein wichtiger Faktor, der den Kupferpreis stützt.

 

Besonders in Chile, dem wichtigsten Kupferproduzenten, gibt es positive Signale: Die chilenische Kupferbehörde Cochilco hat ihre Prognose für den Kupferpreis nach oben revidiert, da die Nachfrage stärker ist als das Angebot.

 

Die verbesserten Nachfrageaussichten sind unter anderem auf eine Entspannung im Handelskonflikt zurückzuführen. Allerdings enttäuscht die heimische Produktion in Chile, die nur noch um 3 % steigen soll – deutlich weniger als im Vorjahr erwartet. Auch in der Demokratischen Republik Kongo, einem weiteren wichtigen Produktionsstandort, gibt es derzeit operative Probleme, was die Produktion weiter belasten könnte.

 

Ein weiteres Zeichen für die angespannte Lage sind die sehr niedrigen oder sogar negativen Verarbeitungsgebühren. So soll ein großer Kupferminenproduzent in Chile chinesischen Schmelzen negative Gebühren von -15 USD pro Tonne angeboten haben, was bedeutet, dass die Schmelze den Minenbetreiber bezahlt.

 

Im Vergleich dazu lag die Gebühr im Vorjahr noch bei 23 USD pro Tonne. Solche niedrigen Gebühren deuten auf eine Überversorgung hin, was langfristig die Produktion drosseln könnte.

 

Trotz dieser Herausforderungen scheint die Kupferproduktion in China noch auf hohem Niveau zu bleiben, was die Preise kurzfristig stützen könnte. Daher ist es vorsichtig, auf einen weiteren deutlichen Anstieg der Kupferpreise zu wetten, solange keine Anzeichen für eine stärkere Abschwächung der Produktion sichtbar werden.

 

Ich freue mich über den informativen Austausch in unserer Facebook-Gruppe

 

Wirtschaft + Börse + Professionelles Portfoliomanagement

 

https://www.facebook.com/groups/617897996417583

 

und stehe unseren Gruppenmitgliedern für Fragen und Analysen gern zur Verfügung!

 

Beste Grüße aus Frankfurt am Main

 

Michael Neumann

Chief Executive Officer